Rückblick auf die 30. GÄCD-Jahrestagung in Köln

Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD)

Als Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) ist deren jährlicher Kongress immer ein besonderes Ereignis für mich. Die GÄCD ist die größte interdisziplinäre Fachvereinigung in Deutschland, die sich mit dem weiten Feld ästhetischer Operationen und Behandlungen befasst und ihre Mitglieder kommen aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen – von der Plastischen Chirurgie über Spezialisten der ästhetischen HNO- oder Gesichtschirurgie bis hin zu Dermatologen, die sich vornehmlich mit ästhetischen Fragestellungen auseinandersetzen. Die diesjährige 30. Jahrestagung, zu der sich Mitglieder und Gäste im November in Köln trafen, bot dementsprechend ein spannendes und breit gefächertes Fachprogramm.

Neues und Bewährtes zur Gesichtschirurgie

Insgesamt befassten sich zwei wissenschaftliche Sitzungen mit gesichtschirurgischen Fragestellungen, wobei ein Schwerpunkt der diesjährigen Tagung auf der Lidchirurgie lag. Die Entfernung von Schlupflidern oder die Korrektur von Tränensäcken gehört zu den häufigsten Aufgaben des Gesichtschirurgen und so ist es durchaus sinnvoll, dass wir uns intensiv mit diesem Thema befassen. Ergänzend zu verschiedenen Vorträgen rund um die Augenlidkorrektur referierte ich selbst zum Thema Brauenlift. Denn meine Erfahrung zeigt, dass in vielen Fällen die eigentliche Ursache für Probleme des Augenoberlids in einem Herabsinken der Stirn- und Brauenpartie liegt. Oft kann ein gut ausgeführtes Brauenlifting dafür sorgen, dass eine Oberlidstraffung mit Entfernung von Gewebe am Lid gar nicht nötig ist. Spannend waren für mich in diesem Jahr aber auf jeden Fall die Vorträge, die sich mit den anatomischen Besonderheiten des Augenlids – etwa der Haut oder der Wimpern – befassten.

Ästhetische Dermatologie – vor allem nichtinvasiv

Traditionell werden auf der GÄCD-Tagung die verschiedenen nichtchirurgischen Maßnahmen der Hautoptimierung breit diskutiert. So standen in diesem Jahr sogar drei wissenschaftliche Sitzungen zur Ästhetischen Dermatologie auf dem Programm, in denen es schwerpunktmäßig um Injektionstherapien zur Faltenbehandlung, aber auch um verschiedene Geräte-Verfahren ging. Neuigkeiten rund um die Filler-Behandlung waren dabei für mich ebenso interessant wie Vorträge zu Fettreduktion oder Hautstraffungsmethoden durch Hitze oder Kälte, mit denen ich mich seit einiger Zeit ebenfalls stärker auseinandersetze. Aber auch die Möglichkeiten der Lasermedizin werden nach wie vor heiß diskutiert, was zeigt, dass der Laser mittlerweile neben der Injektion einen festen Platz in der ästhetischen Medizin besitzt.

30 Jahre GÄCD

Auch zu ihrer Jubiläumstagung haben die Mitglieder und Gäste der GÄCD gezeigt, wie breit das Anwendungsfeld der Ästhetischen Medizin ist. Umso wichtiger ist der interdisziplinäre Austausch, für den die Jahrestagung vielfältige Gelegenheiten bietet. Es ist immer erfreulich zu sehen, wenn sich Fachärzte für Dermatologie oder Plastische Chirurgie nicht scheuen, über den Tellerrand zu blicken und von ihren erfahrenen Kollegen zu lernen. Davon profitieren letzten Endes die Behandlungsergebnisse und damit unsere Patientinnen und Patienten.