Minimal-invasiv vs. Facelifting

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Im Bereich der ästhetischen Medizin zeichnet sich seit Jahren ein Trend in Richtung der minimal-invasiven Behandlungen ab. Vor allem Botulinumtoxin– und Fillerbehandlungen nehmen stetig zu. Aber auch Ultraschall-, Radiofrequenz-, Peelings und Laserbehandlungen haben ihren festen Platz unter den Top-Behandlungen eingenommen. Doch wie gut sind die minimal-invasiven Methoden und wo liegen ihre Grenzen? Wann ist ein Facelifting die richtige Wahl? Und wie sieht es mit den Risiken einer OP aus? Die Antworten lesen Sie im nachfolgenden Gespräch mit Dr. Frank Muggenthaler zum Thema minimal-invasiv versus Facelifting.

Herr Dr. Muggenthaler, minimal-invasive Methoden sind voll im Trend. Warum?

Das ist richtig und absolut nachvollziehbar, denn minimal-invasive Verfahren versprechen meist schnelle Resultate, kürzere Ausfallzeiten und bei fachgerechter Anwendung auch natürliche und gute Ergebnisse. Nicht zuletzt spielen aber auch die geringeren Kosten gegenüber operativen Massnahmen eine Rolle.

 

Lösen die minimal-invasiven Methoden jetzt die klassische Schönheitsoperation ab?

Minimal-invasive Methoden sind eine wertvolle Ergänzung zur plastischen Chirurgie. So sollte sich meiner Meinung nach jeder Ästhetisch-Plastische Chirurg mit diesen Methoden auseinandersetzen. Denn um ein optimales Ergebnis zu erreichen, ist es meist sinnvoll, verschiedene Verfahren miteinander zu kombinieren.

 

 Zum Beispiel?

Zum Beispiel lassen sich Lasertherapien, Peelings oder eine Retinol-Kur sehr gut mit einem Facelifting kombinieren. So können neben einer Gesichtsstraffung auch Pigmentstörungen, vergrösserte Poren oder Falten behandelt werden. Aber auch LED Anwendungen oder ein HydraFacial® können helfen, die Haut nach operativen Eingriffen zu regenerieren und die Hautgesundheit langfristig zu erhalten. Wir verfolgen in unserer Praxis daher ein ganzheitliches Behandlungskonzept – immer mit dem Ziel eine natürliche und dauerhafte Verbesserung des Aussehens zu erreichen.

 

Wo liegen die Grenzen der minimal-invasiven Methoden?

Wenn die Gesichtsstrukturen stark abgesunken sind und überschüssige Haut vorhanden ist, wird ein minimal-invasiver Eingriff nicht mehr zum gewünschten Ergebnis führen. Mit einem Facelifting hingegen erreichen wir eine deutliche Straffung und Harmonisierung des Gesichts-/Halsbereiches und eine Verjüngung von 8 bis 10 Jahren.

Dasselbe gilt bei abgesunkenen Augenlidern (Hängelider). Dank unseres Verfahrens (dem modifizierten subkutanen Brauenlifting) ist es möglich, durch nur sehr kurze und später so gut wie nicht sichtbare Schnitte am Haaransatz die Brauen in nahezu jede gewünschte Position anzuheben, und das sogar in örtlicher Betäubung. Das Resultat ist besonders natürlich und dauerhaft. Häufig erfolgt zusätzlich noch eine gezielte Faltenbehandlung durch Laser oder Peelings.

 

 Wie sieht es mit dem Risiko bei einem Facelifting aus?

Wie bei jeder Operation bleibt auch beim Facelifting ein kleines Restrisiko bestehen. Das ist allerdings sehr gering, wenn der Chirurg über die nötige Erfahrung und Expertise verfügt. Ebenso wichtig ist die Anästhesie. Zusammen mit unserem erfahrenen Anästhesie-Team haben wir ein ausgeklügeltes Konzept der Dämmerschlafsedierung entwickelt. So können wir das Facelifting ganz ohne Vollnarkose durchführen. Die Dämmerschlafsedierung bringt eine ganze Reihe medizinischer Vorteile mit sich: Das Thrombose- und Embolierisiko können wir weitgehend ausschalten. Ausserdem kann die Gesichtsmimik während des Eingriffes besser kontrolliert werden, womit die Schädigung der Gesichtsnerven sehr viel besser vermieden werden kann.

 

Zurück zu den minimal-invasiven Methoden. Wie sieht die weitere Entwicklung in den nächsten Jahren aus?

Täglich kommen neue Geräte auf den Markt und die Methoden der ästhetischen Behandlungen werden stetig weiterentwickelt und verbessert. Das wird auch in den nächsten Jahren der Fall sein. Ich persönlich bin immer offen für Neues, gleichzeitig aber auch kritisch hinterfragend. Denn grundsätzlich gilt: Nicht alles, was in den Medien und an Fachmessen als Trend der ästhetischen Medizin angepriesen wird, ist auch eine vielversprechende Methode.

Gerade aufgrund der vielen Behandlungsmöglichkeiten, erachte ich es als umso wichtiger, die Spreu vom Weizen zu trennen. Bewährte Methoden durch stetige Weiterbildung zu perfektionieren und weiterzuentwickeln, ohne dabei neue Innnovationen ausser Acht zu lassen. Nicht zuletzt muss ein plastischer Chirurg dem Patienten gut zuhören, seine Bedürfnisse und Erwartungshaltung berücksichtigen und ein stimmiges Behandlungskonzept erstellen. Dazu gehört es auch, die neuesten Erkenntnisse der Anatomie zu berücksichtigen.

 

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